Warum PayPal Shitcoins akzeptiert

Die PayPal Holdings Inc. ist nun offiziell dem Kryptowährungsmarkt beigetreten und ermöglicht seinen Kunden den Kauf, Verkauf und das Halten von Bitcoin, aber auch Shitcoins. Vorerst wird das Angebot jedoch nur für Amerikanische Kunden zur Verfügung stehen, soll aber 2021 auch auf anderen Länder ausgeweitet werden.

PayPal sagt, dass sie mit dem Angebot die weltweite Nutzung von Kryptowährungen fördern wollen. Aber der wohl wichtigste und spannendste Part der Aussage des Vorstandsvorsitzenden Dan Schulman ist, dass die implementation von Kryptowährungen ihr eigenes Netzwerk auf digitale Währungen vorbereiten wird, welche von Zentralbanken und Unternehmen entwickelt werden – quasi eine Art Proof of Concept.

Mit der Einführung von CBDCs (Blockchain Basierte Zentralbank Währungen) könnte PayPal seine dominante Rolle im Zahlungsverkehr langsam verlieren, da Zahlungen über die Digitalen Geldbörsen der Unternehmen und Zentralbanken sich ähnlich wie eine PayPal Zahlung anfühlen könnten. PayPal will auch weiterhin relevant bleiben und muss sich daher dieser Innovation öffnen bevor es dazu gezwungen wird sich anzupassen.

Interessant ist auch, dass PayPal sich als erstes Unternehmen die Kryptowährungslizenz vom New York State Department of Financial Services gesichert hat. Diese ermöglicht es PayPal nicht nur die Implementation von Bitcoin sondern natürlich auch von Shitcoins und Ethereum, Bitcoin-Cash sowie Litecoin sollen wohl angeboten werden. Die Privatekey- und Zahlungs-Infrastruktur scheint PayPal jedoch nicht selbst zu betreiben. Und auch der Kauf und Verkauf wurde an den Service Provider Paxos Trust Company ausgelagert. Dies ist wiederum eine etwas seltsame Entscheidung wenn es dem Unternehmen eigentlich darum geht sich stärker in die Kryptowährungs-Netzwerke von Unternehmen und Zentralbanken zu integrieren.

Aus Innovationsmanagement Perspektive ist die Adaption von Kryptowährungen zwar absolut der richtige Schritt. Aber die Aussagen des Vorstandsvorsitzende zeigt auch, dass PayPal als Unternehmen (einzelne Mitarbeiter mal ausgenommen) entweder Bitcoin nicht verstanden hat, oder eventuell sogar ganz bewusst eine Nebelkerze im Sinne von Bitcoin zündet.

Sollte Bitcoin von PayPal verstanden worden sein, dann wird PayPal früher oder später die Kompetenzen zum Betreiben der Bitcoin Infrastruktur in-house aufbauen und Verwahrung sowie Zahlungsmanagement selbst implementieren. Auch eine Integration des Lightning Netzwerks würde aus Gründen der Interoperabilität mit anderen Finanzinstituten aber auch Individuen durchaus Sinn ergeben, denn Lightning ist ein globaler Zahlungsstandard der unmittelbares Settlement ermöglicht.

Die Entscheidung auch Shitcoins mit anzubieten sowie bald auch Zentralbanken- und Unternehmens-Stablecoins macht dann Sinn, wenn Die Zahlungsempfänger in den meisten Fällen sowieso FIAT Geld (EUR/USD) erhalten wollen um der Volatilität aus dem Weg zu gehen. Warum also nicht auch Shitcoins mit rein nehmen – diese bringen einfach zusätzlich Umsatz und da die Infrastruktur sowieso extern betrieben wird, entstehen somit weder Investitions- noch Betriebskosten.

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